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[…]

Nach der Höllenfahrt
sitzt man im Gart-
en. Na-na-na-na-na.
Leben heißt Lernen
und Warten. Da-da.
Kennst du alle Vitamine?
Präsidenten? Ziele?
Auf Verzweiflung folgt was andres
als Verzweiflung. Panta
rhei, lol. Gemütlichkeit.
Das Leben ist das Leben,
na-na-na-na-na. (Hehe.)

Mmm-mmm

Das Leben sperrig
im Leben. In mir wird helles Holz geschlagen.

Steht ein Möbel
unmöglich.

Am Ende des Tages lieben wir die Nacht

„Was inspiriert Sie?“
„Pornos.“
„Die Schönheit der Natur?“
„Ist ihre Grausamkeit.“
„Was möchten Sie den Menschen sagen?“
„Nichts. Oder dass es nichts zu sagen gibt.“

Still, Leben!

Wir haben viel erlebt, u. a.
Uns selbst (Warum?).
In mittelmäßigem Herbstlicht
Liegen die prallen Früchte,
In all ihren Herz- und Hautfarben,
Auf glänzenden Präsentiertellern
Vor unsren Augen,
Vor unsren Händen.
Und wir befürchten ihr Platzen
Und sehnen es herbei.

Dass Scheitern der menschliche Normalzustand sei,
Hat die Mutter ihrem Kindlein nicht gesagt.
(Warum auch?)
Im Licht eines Herbstes,
In dessen Ecken und Enden
Verwaschene Astern
Und alte Sprichwörter
Wie kleine, braune Nüsse
Ein Auslangen finden,
Begafft die Menge ihrer Hände Arbeit Früchte.

Betatscht ein alter Mann noch einmal
Apfelpo und Birnenbrüste
In einem Separee. Verläuft sich
Wohl ein Kind, so klein und dumm,
Im menschlichen Getümmel.
Und die karottigen und Kürbisfarben
Schmecken uns wie alte Fragen,
Die bekanntlich ohne Antwort sind.
(Warum? Wie geht’s? Wie steht’s?)
Überwunden ist der Hoffnung Grün.

Augustnacht

Am Himmel sind die Sterne schön.
Und es gibt Höhen
über allen Höhn.
In uns sind Worte, die wir nicht verstehen.
Was immer aufsteigt,
muss auch niedergehen.

Sharing is caring

[…]

Du nuschelst, damit sanfter
von innen Sprache rührt
vielleicht am Fleisch der Wangen. Büschel
Wahrheit blühen. Und deine
Zunge wendet sich zurück
über sich selbst. Wie gelbe Sonnen-
Blumen, die zwar ewig sterben,
aber niemals münden
in den Tod. Die Worte
werden leerer, je mehr sie suchen
alles auszudrücken. Und doch
bleibt der eignen Rede langer, träger Fluss dem Redner
eine Art von süßem Kuss.

[…]

In allen Dingen schläft ein Lied, in allen Menschen
Wahnsinn. O Nacht —
ruhige uns! Rüge
und ruhige uns.

Eine Wegscheide des Sehens, Fühlens und Twitterns

I feel nothing more than existence.
Von mir aus könnte Peter Handke
auch den Holocaust leugnen.
Meine Augen sind trocken wie Blutorangen.
Sex, Gewalt und Transzendenz,
es gibt sie noch, die guten Dinge.
Sprache kommt und geht. Sagt man noch:
wegcocken? Oder: Kalamitäten?
Nicht nur der sprachgeladenste Dichter
meint: Das ganze Unglück der Menschen
rührt daher, dass sie Sibel Schick
auf Twitter folgen. Ihr Untermenschen,
ihr roten Horden, ihr Speakerinnen.

[…]

Du kannst nichts überspringen,
am wenigsten dich selbst, musst gehen,
gehen, gehen im Stadtsystem,
wie alle. Zwei Schritte vor,
ein Schritt zurück. Ein weises Wort,
ein dummer Spruch. Ein kleines
Glück, ein großes Nichts.

Du kannst nichts überspringen,
musst die alten Wege gehen,
die alle Menschen gehen: ein Leben leben,
sterben einen Tod. Und hoffen […]