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Winterszene

Da sind feste Männer, die stapfen durch den Schnee. Ihre Sterblichkeit erniedrigt sie nicht. In der Bergeinsamkeit lebt Paul, er sagt: Wenn ich bei der Arbeit sitze, die Maschinen kontrollierend, schweifen meine Gedanken ab, und ich denke über verschiedene Probleme nach. Jedes Problem kann gelöst werden, wenn man nur lange genug darüber nachdenkt. Ich zerdenke die Probleme in kleine Teile und löse jedes Teilproblem. Ich habe ja genug Zeit … Nach der Arbeit baut Paul im Schnee vor dem Hof an einem Kunstwerk, das er aus vielen kleinen Kugeln zusammensetzt, die schließlich eine große Kugel bilden sollen. Er hat schon einige Kunstwerke aus Holz und anderen Materialien gebaut. Auf einem Hügel steht Peter und sagt: Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick über das ganze Tal. Ich möchte einmal hier begraben liegen. Er lacht kurz. Sein Lachen ist wie helles Holz. Ein fröhlicher Alter fährt auf einem Schlitten ins Dorf. Ich schalte den Fernseher aus.

Diesig ist die Welt

Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses

und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses unddieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses und dieses und dieses
Dieses

Verschiedene Kälten

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Zukunft

Die Optimierung des Menschen wird gar wundervoll.
Sie muss es werden,
denn wir haben ja sonst nichts auf Erden.
rofl lmao lol

All die Leichenberge der Vergangenheit sehen scheiße aus.
Bald stirbt das Sterben —
nix mehr zu erben.
Und alle Menschen sehen blendend aus.

Mehr als Utopie erwartet die, die’s in die Zukunft schaffen.
Wir werden mehr als Menschen sein …
Was? Das weiß die Zeit allein.
Vorm Tor zur Zukunft liegen tote Menschenaffen.

Seltsames Spiel

Jeder will von irgendwas zu viel:
von Freiheit, Liebe, Alkohol.
Das Leben ist ein seltsames Spiel.
Und Alkohol macht Birne hohl.

Der eine will die Welt retten
— das ist viel! —,
der andre sich zur Nacht betten —
Ruhe ist sein Ziel.

Ob Welt-, ob Seelenfriede,
es ist immer schwer.
Es kommen in der Nacht die Diebe —
und geben, was sie nahmen, nie mehr her.

Der Stille Wald

Eigentlich ist da nur der stille Wald.
Doch ich bin auch, und die Gedanken. Sicher ist es gut,
einzukaufen. Sicher ist es gut,
sich aufzuraffen. Sicher ist es gut.

Doch eigentlich ist da nur der stille Wald. Der stille,
schwarze Wald — ein Bild von einem Wald.

Beleckt von Zungen von Schnee.
Und die dunklen Bäche, anschwellend
zu reißender Sünde.

Der ursprüngliche Trost

Da berichtete er ihm, was er vom Fenster des Palastes aus gesehen hatte, und schilderte ihm die schrecklichen Ereignisse, die sich in seinem Palast abgespielt hatten, vom Anfang bis zum Ende, nämlich: wie zehn schwarze Sklaven, als Sklavinnen verkleidet, sich bei Tag und Nacht mit seinen Konkubinen und seinem Harem der Liebe hingaben. Das alles hier noch einmal zu wiederholen, wäre überflüssig. „ALS ICH DEIN UNGLÜCK SAH“, schloß er seinen Bericht, „habe ich meinen eigenen Kummer sofort vergessen und zu mir selbst gesagt: ‚Da ist mein Bruder König über die ganze Welt, und es passiert ihm solch ein Unglück im eigenen Haus!‘ All die Sorgen, die mich belastet hatten, waren verflogen. Ich habe mich erholt und konnte wieder essen und trinken. Das ist der Grund dafür, daß ich vergnügt bin und meine gesunde Farbe wiederhabe.“

(Tausendundeine Nacht, Übersetzung von Claudia Ott)

Anlässlich einer Geburt

Ein Bewusstsein kommt, ein andres geht
aus wie eine Kerze. In der Nacht, die unendlich —
flackert ein Bewusstsein auf, erlischt
ein andres auch. Und manch Bewusstsein
gleicht zu sehr einer Wunde —
doch alle gleichen Kerzen.

In der Nacht, die unendlich,
kommt und geht Bewusstsein.

So leicht

Ich will jeden Tag mich erinnern
an die Prinzipien Liebe, Demut.
Die aufschließen die Welt
zu leichter Musik. Und ich will
jeden Tag den Körper erschöpfen
zu leichterem Schlaf. So leicht
will ich leben, anders
ertrag ich es nicht.

Befreiung

Da sind Bilder, die uns
von uns selbst befreien: die Schneelandschaft.
Oder das ganze Leben
kann Befreiung sein. Lass es Befreiung sein.