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Tag Archives: Lyrik

Die Züge fahren immerhin pünktlich

Es ist zu spät, dachte ich, um sich zu verlieben, die Züge fahren in die falsche Richtung oder nirgendwohin. Und zu früh ist es, dachte ich, um ganz wahnsinnig zu werden oder den Zug zu nehmen den letzten Zug den letzten allerletzten Usw.

Abwinken, von einem hohen Ross maybe

Man kann so viele Worte machen. Die Sprache ist eine kleine, harmlose Störung in jener größeren, ebenso harmlosen Störung, der Welt. Usw. Man muss nicht viele Worte machen.

Ich weiß auch nicht (im November, 15 Uhr 34 …)

Sensationell gescheiter Text, sagt Robert Misik. Auf den Stadtbergen liegt schon, auf den Stadtbergen der Stadt Salzburg Liegt schon „Schnee“. In der Entfremdung bin ich daheim. Und ich will mich, will nur mich! irgendwo verkriechen

In der Postmoderne kann nicht getrauert werden (2013)

Man müsste zu leben beginnen. Also, nicht dass ich — Wir verstehen uns. Man fragt sich manchmal, was zeitgenössische Kunst noch ist, außer Anmaßung. Wo ist jetzt dieser Scheiß- Hölderlin? Die Umstände sind so, dass uns alles zu Wellness zerfällt: das Christentum, jede Ideologie, das Leben. Französinnen, die „slut shaming“ sagen. Manische Suche nach Euphemismen. […]

Die Welt als ethnomasochistischer Supermarkt usw. usf.

I Wir wollen alle nur das Eine. Wir wollen alle nur die Wärme. Wir wollen alle nur die Süße, die auch grenzdebile Bienen wollen. Wir wollen alle nur die tiefste Tiefe (usw.) II Das ganz, ganz Innen. Die letzte Wärme. Wie grenzdebile Bienen.

[die losgekauft sind von der erde]

in the beginning G— created His personal brand. & der mond wurde ganz wie blut, finally. (3x wehe) & ich sah einen engel stehen in der sonne, die vögel das fleisch fressen der einen — purpur — & das fleisch der andern — scharlach — auch. (3x wehe) welcome to miami. F— man sieht immer […]

[lol & behold]

alle mental health Seiten auf FB like ich, während shoppen einfach spaß macht. weil die dinge begehrt sind. weil die dinge es wert sind die dinge an sich lol & behold [die dinge]

Essen (gibt es dann)

Es gibt dann Essen, wenn du hungrig bist. Verstrudelt durch den langen Tag, bist du hungrig. Es gibt dann Essen.

Oktober usw.

Entmündigte gleiten im Abendlicht vorüber. Nun will die Sonne untergehn. Rosinenfarben glänzt die kleine Kirche, kurz verziert von einem Vogelschwarm. Ein Greis im Rollstuhl stürzt & lallt um Hilfe, die nicht kommt. Im Schatten sammelt sich schon Kälte. Ich bin sad. Nun will die Welt — warum auch nicht? — wohl untergehn.

Im Park

Kastanien tropfen vom Baum. Kalte Glänze im Blick des Passanten. Jeder glaubt gerne, er sei im Innersten aufrichtig & gut. Ich sammle Kastanien. Das Sammeln von Dingen hat schon vielen Menschen das Leben gerettet.