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Tag Archives: Lyrik

Wachstum

Ein Begriff wischt hin über Natur. Ist selbst Natur. Begriffssysteme klappen auf & zu, wie Pfauenräder. Süchtig nach dem Sinneffekt, strecken Säugetiere („wir“) die Hände aus nach Sonnenlicht & einem Glauben. (Alles ist Natur.) (Alles ist Religion.) Die tränenreichen Urteile, die wir übereinander fällen, kommen jeweils aus Wertungsexzessen, als die wir uns konstituieren, als die […]

Kleiner Wunsch für 2018

Ein jedes Lächeln geht nach außen: als Leichtes in den Wind hinein. Es zittert freundlich aus ins Draußen und wird bald nicht mehr kenntlich sein. Die Trauer aber sinkt nach unten, reicht langsam in den Leib hinein. Sie paart sich allem Schweren drunten und scheint für immer da zu sein. Wir wollen leicht im Tanz […]

24.

Seltsam überteuert Weihnachten in den Raum. In jedem Herz, das weint, ist Auschwitz. Die gestaute Zeit wird Fest. Erinnerungslawinen zum Ersticken, wären sie echt.

Trost/Nicht-Trost

Trauriger als die tröstenden Worte, die — aus dem 1 oder anderen Grund — nicht mehr trösten, ist nichts. Wie Stroh, das aus trockenen Mündern quillt. Die Bewegung der Lippen kippt ins Hassenswerte. Und all die Worte, aufgehäuft, sie könnten wohl den Mond erreichen — Trost jedoch nicht spenden.

Du musst

Fülle leere fülle Dich mit Dingen. Du musst dich erinnern. An Adventkranzkerzen (rot) den Schein der Kerzen An die Hauptstädte der Welt (die große Verwirrung) An die richtigen Worte (keine Bibel mehr) An den ohrenbetäubenden Geschmack der Liebe An … Fülle Leere Fülle.

Schlittschuhlaufen

WLAN macht frei. Exzellent ist die Kälte. Einbildung. Im Winter die Seen. Hingleitet Narzissus, im Aug die Erde. Wo sind wir? Im Internet.

Ewiger Verkehr

Es leuchtet in der Nacht das große gelbe M, und tausend kleine Lichter leuchten mit. Der ewige Verkehr fließt durch die Stadt und weit hinaus, zu allen anderen Städten hin. Der kleine Mann, der von der Brücke springt, ist nur Statistik, und Statistik sind wir alle. Er steht und schaut und springt in den Verkehr, […]

Antilyrik

Alles geht schön lila durcheinander & ist übrigens vor- handen, wie Lebkuchen. Das Gedicht muss gar nix, nur lesbar sein, in einem Rausch- Rutsch. Hier gibt’s quasi nix mehr. Nur eine Stimme auf die Fresse.

Apathie

Cash hijackt das Belohnungszentrum. Wenn es aus dem Automaten perlt. Die Oasen sind überall aufgestellt. Ich stehe stundenlang daneben. Und ergehe mich in Betrachtung meiner selbst und der Umstände.

Fremd Sprache

Ein Wort verlangt sofort ein andres Wort. Ein Widerwort. Ein Wiederwort. Und noch ein Wort. Sofort! Die Kettenmigration der Worte überfremdet immer schon die Welt. Ein Wiederwort. Ein Wiederwort. Ein Wiederwort.