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Category Archives: Literatur

Abendlied

Nihilistisch schwimmt der Abend in der Dämmerung so blau Und gleiten Vögel fast wie GIFs vorbei Gelb quillt aus vielen Fenstern Und Fernsehsender wechseln

Baukräne in der Abenddämmerung

Im Anfang war kein Wort. Vielmehr ging ein Stöhnen durchs Fleisch — hindurch. In Obsession. Mit dem Tod fing alles an. Bis hin zum Chicken tikka masala. Hinunter in Träume, die mich verwirren. Wir kommen alle aus dem Schmerz. Erfinde einen Mythos. Mehr gibt es nicht.

Wie ich mir Erlösung immer vorgestellt habe

Der Blick von oben erfasst die tanzenden Menschen im Licht im Schall im Heil. Sie sind erlöst. Und sie wissen es. Es ist alles wie immer. Es ist nichts wie immer. Sie tanzen. Sie sind erlöst.

Reden gegen den Tod

Du lehnst gegen den Tresen wie in einem Film (& wünschst dir ein Leben wie in einem Film) leerst Glas um Glas & sagst zu dem Mädchen „Der Tod ist ein seltsamer Gast“ & wiederholst „Der Tod ist ein seltsamer Gast“ um den Tod aufzuhalten um den Tod unwahr zu machen um da zu sein […]

L’Origine du monde

SMS an S.

Es sollte die Realität nur als Kokettieren-mit- Realität Realität sein Denn da ist zuviel: Bäume: Morgenlatten, die am Himmel kratzen, Votivkerzen, Milchreis, die Schreie v Vögeln, Kindern Zuviel von all dem: Gewissen, iPhones, Hexen Wir suchen einander. Und finden einander; wie „unbemannte militärische Lenkflugkörper“ (sage ich). Es sollte uns nur als Kokettieren- Miteinander (Mich irritiert […]

Das paranoide Kind

Als wollüstige kleine Feinde habe ich die Waren in den Regalen der Supermärkte in Erinnerung. Als etwas, das starrt, mit vielen Augen. Etwas, das etwas von mir will. Die Schokolade, der Apfelsaft, im Sommer Eis. (Das alles existiert. All das ist immer da.)

Schönheit

Schönheit verspricht, aber gibt nicht. Schönheit ist nicht da für dich. Schönheit. Lässt dich elendiglich verrecken.

Ein Riss in einer weichen Kontaktlinse

Musik im Hintergrund macht alles bedeutungsvoller. Selbst mich vor dem Computer. Es ist kein großer Unterschied zwischen den guten & den schlechten Sätzen. Doch dieser Unterschied ist die Welt. Da ist noch Salz auf den Lippen. Sie sind brüchig. Wie die Welt. Ich lecke mir die Lippen. Der Unterschied ist die Welt.

Leben

Nur die andern leben wirklich. Die Welt ist ein Video. Ich sitze auf der Couch. Nur die andern leben wirklich. Sie sind das Video. Das Bild. Die ewigen Bilder. Die Bilder sterben nicht. Ich sitze auf der Couch. Ich werde sterben. Die Welt ist ein Video. Nur die andern leben wirklich.